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Störschreiber jetzt auch für Marathon-Einsätze

Nachweisliche Transparenz in elektrischen Anlagen

Der Störschreiber in Taschenbuchgröße "PROFEA-II" von ertec GmbH, Erlangen, weist nach, was wann elektrische Anlagen stört. Die Signalzustände werden präzise erfasst und vom integrierten Druckwerk auf Normalpapier ausgedruckt. Der Anwender erhält einfach und schnell alle erforderlichen Daten für Fehleranalysen. So wird ermöglicht, unabhängige Fehlerprotokolle zu erstellen, direkt am Ort des Geschehens. Im Ergebnis bietet PROFEA-II nicht nur den Vorteil, Brachzeiten und die daraus resultierenden Kosten auf das unvermeidliche Minimum zu redu-zieren, sondern fungiert zusätzlich quasi als Sachverständiger in umstrittenen Fällen der Verursacher-Frage. Seit vielen Jahren im Einsatz bewährt, bietet der Hersteller ertec GmbH, Erlangen, nun das passende Upgrade in Form der MemoBox mit Software - einem nichtflüchtigen, wechselbaren Datenspeicher mit der Kapazität von mehreren hundert Millionen von Schaltzyklen. Auf diese Weise können extrem lange Überwachungszeiträume, unabhängig vom Papiervorrat oder einem PC, realisiert werden. Die MemoBox hält die erfassten Daten abrufbar bereit.

Arbeitsweise des Störschreibers

Was ist zu tun, wenn die Anlage ausfällt oder gar außer Kontrolle geraten ist? Nach dem Herstellen der Sicherheit muss schnellstens dem Fehler auf die Spur gekommen werden. In elektrischen Anlagen mit freiprogrammierbaren Steuerungen ist dies bekanntermaßen oft eine Wissenschaft für sich. Nicht weil es etwa daran mangelt, dass die SPS keine Möglichkeiten zur Analyse von Anlagezuständen (z.B. Störwerterfassung) und Fehlerursachen bietet. Dies können die Steuerungen in der Regel ohnehin. Aber leider werden naturgemäß nur Informationen erfasst, die dem Steuerungsrechner zugeführt werden. Beim Störungsfall ergibt sich oft in der Praxis das Problem, dass die Ursache nicht eindeutig den Verantwortungsbereichen Maschinenbau oder Elektrotechnik zugeordnet werden kann. Folglich gerät der Anlagenbetreiber in die missliche Situation, dass die Frage nach der Ursache mit mehreren Verhandlungspartnern, nicht selten verteilt in diverse Abteilungen eines Konzerns, nur mühsam zu klären ist. Ein Beispiel: Die Metallfahne eines verfahrbaren Werkstückträgers ist nicht korrekt angebracht. Aufgrund dessen wird der zugeordnete berührungslose Schalter (BERO) gelegentlich zu kurz oder gar nicht aktiviert. Als Folge wird ein komplexer Betriebsablauf unterbrochen. Ausgehend von der Annahme, dass dieser Fehler nur sporadisch Auswirkungen zeigt, kann erfahrungsgemäß die Diagnose und schließlich Beseitigung der Störung einen hohen zeitlichen Aufwand nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall ist die Mitwirkung der Zuständigen mehrerer Bereiche zwingend erforderlich. An dieser Stelle tritt PROFEA-II als "Gutachter" auf. Dessen Aufgabe ist, die zur Fehleranalyse erforderlichen Informationen rasch, unkompliziert und übergreifend zur Verfügung zu stellen. Der Markt bietet wohl Geräte zur Störwerterfassung und Protokollierung von Anlagezuständen. Offenbar sind diese jedoch oftmals hochspezialisiert und nicht für den mobilen Einsatz brauchbar. Der Anlagenbetreiber ist somit nur in der Lage auf sie zurückzugreifen, wenn diese von vorne herein in die Gesamtkonzeption der Anlage eingebunden worden sind. In besonderen Problemfällen - beispielsweise in der Inbetriebnahmephase - ist ihr Einsatz extrem unflexibel oder de facto unmöglich. Das Protokolliergerät PROFEA-II schließt, so der Hersteller ertec GmbH, Erlangen, die aufgezeigte Lücke. Das Gerät kommt den Anforderungen des Service-Technikers durch sein geringes Gewicht (<600g) und die kompakte Bauform entgegen.

Die Bedienung erfolgt einfach durch zwei Tasten. Gleichstrom- und Wechselstrom-Signalspannungen zwischen 5 V und 230 V können einfach über Tastklemmen aufgelegt werden. Abgleiche und Einstellungen auf die angeschlossenen Signalpegel sind nicht erforderlich, da die Anpassung dynamisch erfolgt. Das Zeitverhalten von bis zu acht aufgelegten Signalen wird erfasst und auf dem eingebauten Drucker protokolliert. Der Druckvorgang wird nur dann aktiviert, wenn eine Änderung des Signalpegels auftritt. Wenn mehrere Schaltvorgänge hintereinander zu erfassen sind, werden diese intern gespeichert und gemäß der zeitlichen Reihenfolge ausgedruckt. Die Uhrzeit (Echtzeituhr) wird parallel zu den Schaltvorgängen bis auf eine Genauigkeit von 1 ms im Ausdruck klar zugeordnet. Von 1 ms bis zu 250 ms können durch den digitale Eingangsfilter variabel Voreinstellungen gemacht werden. Vier Betriebsarten werden durch Eingabe von Triggerbedingungen ermöglicht und vier verschiedene Darstellungsweisen des Ausdrucks sind wählbar: numerisch, grafisch, Data-Mode (lesbar während des Betriebs) oder List-Mode (optimal für Dokumentationszwecke). Alle Einstellungen bleiben nach dem Ausschalten gespeichert. Die Magnetstreifen auf der Rückwand des Gerätes erlauben, PROFEA-II schnell und sauber zu befestigen/ abzunehmen, beispielsweise an Schaltschranktüren. Der Betrieb des Störschreibers über einen längeren Zeitraum an der Anlage ist laut Hersteller unkritisch. So ist es möglich, sowohl die Abläufe einer Betriebsphase bis zum Fehlereintritt zu analysieren, als auch die Störphase selbst oder die Phase danach. Optional bietet der Hersteller eine spezielle Software zur Auswertung der über die RS232 Schnittstelle ausgegebenen Daten. NEU in diesem Zusammenhang ist die „MemoBox“ zur Langzeit-Datenerfassung (Schaltvorgänge mit Zeitstempel) und –Auswertung. Dabei handelt es sich um einen nichtflüchtigen, wechselbaren Datenspeicher mit der Kapazität, mehrere hundert Millionen von Schaltzyklen aufzuzeichnen. Die Stromversorgung der MemoBox erfolgt direkt über das Gerät PROFEA-II.



Verfasser
Dipl.-Ing. Peter Nickel (Managing Director - Technical Operations)
© ertec GmbH, 91058 Erlangen