Micronas-VCT - höchste Präzision in der Fertigungsprogrammierung gefordert
High-End-Fernsehgeräte, ob Plasma oder LCD, benötigen
heutzutage für die Elektronik kaum mehr als einen Chip. Hohe Komplexität
bedingt u.a. hohe Pin-Zahlen und damit sehr diffizile Gehäusebauformen. Das
Onboard-Flashen über serielle Schnittstellen ist deshalb der Einzelbaustein-Programmierung
vorzuziehen, aber bei den hohen Stückzahlen geht die Zeit ins Geld?
Die Mikrocontroller-Familien VCT49, VCT6x und VCT7x des Herstellers Micronas kommen
prinzipiell ohne zusätzliche externe Komponenten für ein TV-Design aus.
Außer der Audio-, Video, Teletext- und OSD-Funktionalität sind in solch
hochkomplexen elektronischen Bausteinen auch verschiedene flüchtige und nichtflüchtige
Speicherkomponenten integriert.
Über eine serielle I ² C-Schnittstelle ist der Onchip-Flash online bzw.
inline in der Fertigungslinie programmierbar. Aber Zeit ist Geld und diese Art der
Inline-Programmierung ist bzgl. der hohen Taktzeitanforderungen und Stückzahlen
keineswegs immer die effizienteste Methode.
Die Durchsatzanforderungen verbunden mit den steigenden Qualitätsansprüchen
sind immer mehr entscheidende Parameter bei der Serienfertigung von solch preissensiblen
Konsumer-Produkten.
ertec bietet hierzu 4 Programmierlösungen an:
Lassen die Produktionsbedingungen beim Kunden eine Onboard-Parallelisierung zu,
so kann man in der Linie mit einem Onboard-Programmiersystem PGS8P bis zu 8 Platinen
mit den schon bestückten VCT-Mikrocontrollern gleichzeitig programmieren. Die
notwendige Einbindungsmöglichkeit in die Fertigungssoftware mit allen Features
der Transparenz, Protokollierung und Rückverfolgbarkeit ist dabei selbstverständlich
immer gegeben.
Bei mittleren Stückzahlen ist eine manuelle Einzelbausteinprogrammierung mit
den Programmiermodulen P67390 des modularen Programmiersystems PGS67 denkbar. Aufgrund
der diffizilen Gehäusebauform (PLQFP208-1) mit 208 Pins ist die Handhabung
der Bausteine allerdings sehr kritisch. ertec empfiehlt daher den Einsatz des neu
entwickelten pneumatisch gesteuerten Sockelöffners, der zumindest das Öffnen
und Schließen der einzelnen Sockel übernimmt. Der Bediener allerdings
muss trotzdem noch höchste Sorgfalt beim Einlegen und Herausnehmen der Mikrocontroller
walten lassen.
Bei der Programmierung größerer Stückzahlen ist ein automatisierter
Prozess unbedingt erforderlich.
In den meisten Fällen macht hier die externe Auftragsvergabe an kompetente
Programmierdienstleister Sinn. Mit dem Programmierroboter BEAVER werden im Programmierzentrum
der ertec GmbH auch diese relativ großen Gehäuse automatisiert behandelt
und vor der Output-Magazinierung noch mit einer optischen 3D-Inspektion mechanisch
auf Pindefekte in allen 3 Dimensionen vermessen.
Abhängig von den Kundenstückzahlen muss hier zwischen Investition von
Programmierrobotern BEAVER und Outsourcing dieses Fertigungsprogrammierprozesses
im betriebswirtschaftlichen Sinne abgewogen werden.
Verfasser
Dipl.-Ing. Peter Nickel (Managing Director - Technical Operations)
© ertec GmbH, 91058 Erlangen